Donnerstag, Oktober 19, 2006

Jan Delay Konzert 18.10.06 Hamburg Docks

Leude, ich sitz hier gestern rum und bastel die ganze Zeit an meinem Blogsystem rum, als mich nach stundenlangen Rumgehocke Paulus anruft und fragt, ob ich nicht mit zum Delay Konzert gehen will. Im ersten Moment hat sich bei mir da nicht so viel geregt. In das Album hatte ich nur mal kurz reingehört und die Begeisterung hielt sich wahrlich in Grenzen. Da war mir zu wenig Dreck drin. Irgendwie zu clean. Naja, soll ja auch ne Pop Platte sein. Erst auf den Reggae losgegangen, als Dj die 80er ausgekramt, jetzt Funk, als nächstes Rock und in 20 Jahren wird dann auf Orff Instrumente geflasht. Irgendwie hab ich mich innerlich die ganze Zeit gewehrt. Aber ihr wisst ja wie das ist. Man hat sich den ganzen Tag noch nicht bewegt und es gibt was umsonst. Und eine Chance gegen meine innere, völlig unbegründete Anti-Haltung und Verbohrtheit sollte ja jeder bekommen. Also ich zum Docks. Basti angerufen, der spontan die noch übriggebliebene Karte grabben konnte.

Das Konzert war ausverkauft und dementsprechend proppevoll. Die Zuschauerreihen gingen ungefähr drei Meter hinter dem Eingang los und ich konnte die Bühne als kleinen lustig, leuchtenden Punkt am anderen Ende der Halle ausmachen. Dann vor mir noch eine Riesenwand schwitzender, 2 m großer Oberprimaner, die ihren Flashgott huldigen wollten. Ich dachte schon ich bin zu alt für den Scheiß. Im gleichen Atemzug hat mir eine innere Stimme sehr sanft zugeflüstert: "Ramin, wie stellst du dich denn an, du bist doch keine 50, entspann dich, such dir ein einigermaßen gutes Plätzchen und genieß die For-Free-Show." Okay, eigentlich hat er ja Recht, wer auch immer da gesprochen haben mag. Ich habe mich dann an ein paar gigantisch großen Teenagern vorbeigepirscht und ihren Freundinnen, die sich mit mir eher auf der Zwergenebene bewegten, noch Platz gelassen an mir vorbeizuschauen. In diesem Akt der Selbstlosigkeit ging es mir gleich besser und auf meinen Zehenspitzen balancierend habe ich mir das Treiben auf der Bühne näher betrachtet. Also nur einen Ausschnitt, weil immer irgend ein Schädel, eine winkende Hand oder groovende Schulter im Weg war. Auf einer solchen habe ich dann auch ab und an mein zu schwer gewordenes Kinn wie ein Dackel abgelegt, was jedeoch von den großen Menschen keiner wirklich mitbekommen hat. So konnte ich mich endlich mal auf die Musik konzentrieren.

Die ersten 20 Minuten waren noch nichts so berauschend. Der Sound war gut, aber auch glatt. Also funky und stinkend war hier nichts. Die Stimmung hingegen war bei den anderen von Anfang an richtig am brodeln und kochen. Eißfeld, ein tighter Entertainer, hat sehr überlegen durch den Abend geführt, kleine Spielchen mit Band und Publikum moderiert (z.B. Stop Tanz) und insgesamt viel Spass da vorne auf der Bühne gehabt. Und so ganz langsam hat er mich weichgekocht. Mal ein bisschen Klatschen, ein dezenter Hüftschwung und mal einen Refrain auf den Lippen. Je länger es ging umso mehr hat mich das ganze geschickt. Dann die alten Jan Delay Reggae Hits, ein geiles von der Band gespieltes HipHop Medley, ein Ausflug in die 80er mit knarzenden Sythies und Eißfeld hinter den Kongas; gefolgt von Gloria Estefan oder The Eye of the Tiger bis hin zu Reel to Reel "I like to move it. move it" und Hamburg Lyrics auf Seven Army Nation von den White Stripes. Irgendwann hat er und die Band mich gehabt. Ich hab nachgegeben, mich von der geilen Atmossphäre ansstecken lassen und konnte nicht mehr wiederstehen. Scheiß drauf ob der Sound jetzt Funk, Pop, Reggae, Disco, Rave oder Rap ist.... der Sound ist Jan Delay. Das war total stimmig was da vorne passiert ist und ich war zu dumm es zu kapieren. Hat der alte Sack mich doch rangekriegt und mich wahrscheinlich als einen der Letzten überzeugt. Die Leute um mich herum waren sowieso auf Wolke 7 und waren nicht mehr runterzuholen, nachdem Bo als Gast mit Eißfeld noch mal "Türlich,Türlich, sicher Digger" angestimmt hat. Was in seiner Doofheit für ein geniales Lied, welche Massenhysterie. Wahnsinn. Denyo durfte auch noch mal aus dem Schatten der Bühne und seines Rapkollegen treten.

Nach gut 90 Minuten war dann erst mal Schluss. Riesen Applaus, Jan Delay - Sprechchöre, Zugabe, die Ansage, dass man als Publikum das geilste ist (nach Eißfelds Aussage noch viel geiler als das Hamburger Publikum am Tag davor - neben mir waren so junge Jungen -klein kann man bei denen ja nicht sagen - die auch der Meinung waren, dass das Konzert "heute" noch viel geiler als gestern gewesen sein soll- die geben ihr Taschengeld tatsächlich für Doppel-Delay aus), dann das super Rio Reiser Cover, wieder von der Bühne, wiederkommen für den letzten Song, für das Highlight, auf welches alle gewartet hatten. "Im Arsch". Plötzlich taucht eine schwarze Hutkrempe auf. Udo ist da. Die Leute kreischen im epileptischen Wahn als ob sie ein Raumschiff gesehen hätten. Udo, Udo. Und uns Udo mit uns Eißi singen sich mir ins Herz. Dieses Aufeinandertreffen der Generationen. Der Telenovela Flash. Das ganze so harmonisch, glücklichmachend und freudespendend. Ein großartiges Ende.

Ehrlich Leute. Fast noch nie bin ich so mürrisch auf eine Konzert, welches mich eigentlich sonst nicht interessiert hätte und am Ende so zufrieden mit einem guten Gefühl nach Hause gegangen. Dagegen konnte sich dieser Analyse Kopf der gerade in Bezug auf Musik viel zu oft am laufen ist einfach nicht wehren. Er wurde ausgeknippst und gute Mucke reingelassen. Restlos überzeugt, wie konnte ich nur so doof sein, wie konnte ich das übersehen. Ich kann nur sagen: Herr Delay, ganz großen Respekt und eine tiefe Verbeugung. Und danke für das ganze Bier auf der After Show Party.

P.S.: Mal sehen was ich zu sagen habe, wenn ich das Album jetzt noch mal hören werde.


Mittwoch, Oktober 18, 2006

Mr. Nonski Ausstellung

Mr. Nonski a.k.a. Schorschetto, wie wir Chaibrüder ihn liebevoll nennen, stellt seine Werke unter dem Titel He came back in pieces einen Monat lang vom 14.10. bis zum 12.11. in der Vicious Gallery (Bernstorffstr. 153 in Hamburg-Altona) aus. Das ganze könnt ihr euch montags - freitags von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr auf der Netzhaut zergehen lassen.

Ich selber war noch nicht da, werde aber der Ausstellung in den kommenden Tagen auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Denn alles was ich in den letzten Jahren von Mr. Nonski zu Gesicht bekommen habe, hat mich begeistert, war sehr eigen und fernab von dem ganzen Grafiker Einerlei, den man ansonsten so aufgebrummt bekommt. Wenn ich mich an das Teamsport Logo erinner, das uns Nonski damals zum Plattenrelease gestiftet hat, wird mein Kopf wieder schummrig; so schön und so in sich verästelt war das ganze. Geil auf den ersten Blick und verliebt auf den zweiten. In Zusammenhang mit Nonski wird von form illustrations gesprochen. Aus einfachen grafischen Formen wird neues gebastelt, worauf sich auch der Ausstellungs-Titel He came back in pieces beziehen dürfte. Ich habe großen Respekt, dass Mr. Nonski dieses Projekt auf die Beine gestellt hat, da hier endlich mal wieder jemand beweist, dass das Grafikerdasein nicht nur mit Kundenprostitution gleichzusetzen ist. So eine Einstellung lebt weiter. Checkt Mr. Nonskis Arbeitsstätte, das Grafik Design, Illustrations und Storyboard Labor namens Spielplatz 3000. Yeah, he delivered...

Dienstag, Oktober 17, 2006

Frida Kahlo Ausstellung - Brucerius Kunst Forum Hamburg

Das Brucerius Kunst Forum, das ja in letzter Zeit schon Rodin und Kokoschka nach Hamburg gebracht hat, stellt vom 15. 06. - 17. 09. Bilder von der wichtigsten mexikanischen Künstlerin aus. Frida Kahlo war eine schillernde und interessante Persönlichkeit. Tochter eines deutschen Vaters, der mit 18 Jahren nach Mexico ausgewanderte und dort eine Mexikanerin heiratete. Nach einem Busunfall, an dessen Folgen sie ein lebenlang zu leiden hat, fängt sie während der Zeit ihrer Genesung im Bett an zu malen. Ihr körperliches Leiden ist immer wieder Thema ihrer Bilder und Ausdruck ihrer Qualen. Sie heiratet Diego Riviera, einen der damals bedeutensten Maler Mexikos, mit dem sie eine leidenschaftliche, von Untreue und Eifersucht oftmals überschattete Beziehung führt. Diego hat Affairen, unter anderem auch mit Fridas Schwester. Frida hingegen erobert Leo Trotzki, den russischen Revolutionär, der aus seiner Heimat nach Mexico flüchten musste und dem dies vor allem durch die Hilfe Diego Riviera gelang. Frida lässt sich von Diego 1939 scheiden und heiratet ihn 1940 zum zweiten mal. Nach ihrem Unfall ist sie nicht mehr in der Lage Kinder zu bekommen. Mehrere Fehlgeburten verarbeitet sie in verschiedenen Bildern, wie z.B. in Frida und die Fehlgeburt oder Henry Ford Hospital. 1938 zeigt das erste mal eine New Yorker Galerie Bilder von Frida Kahlo. Die erste Austellung in ihrer Heimat fand erst 1953 statt. Zu dieser Zeit schon ans Bett gefesselt, lässt sie sich im selbigen zur Ausstellung tragen. Wenig später muss ihr der rechte Fuss amputiert werden. Am 13. Juli 1954 stirbt sie an einer Lungenembolie. Es gab immer wieder den Verdacht, dass sie Selbstmord begangen haben könnte, was jedoch nie aufgelärt wurde, da Diego Riviera ihren Körper nicht zur Obduktion frei gab.




Frida Kahlo ist die mit Abstand bekannteste Malerin Mexikos, wenn nicht sogar Lateinamerikas. Ihre Bilder wurden von der mexikanischen Regierung offiziell zum "nationalen Kulturgut" erklärt. Ihre Bedeutung als Künstlerin gewinnt Frida in der Aufarbeitung ihres Leidens in ihren Bildern - insbesondere natürlich ihrer chronischen Krankheit, aber auch ihrer Eheprobleme. Von ihren 143 Bildern sind 55 Selbstbildnisse. Nach unzähligen Operationen an Wirbeln und der Amputation ihres rechten Fußes blieb von Fridas Lebensfreude in ihrer Kunst kaum etwas übrig. Frida wirkt in all ihren Bildern ernst, wobei die Ernsthaftigkeit aber meist von hellen Farben kontrastiert wird. Ihr Damenschnurrbart und die zusammengewachsenen Augenbrauen werden in ihren Selbstporträts zu ihrem "Markenzeichen" und zeugen von ihrem Mut zur Hässlichkeit; oft werden sie von ihr viel stärker hervorgehoben als sie in Wirklichkeit waren. Gerne werden von ihr kleine Symbole ihrer seelischen und körperlichen Wunden in ihren Bildern versteckt. Frida Kahlos Bilder haben surrealistische Einflüsse, jedoch lehnte sie selbst diese Etikettierung ab.

Auf die Nähe zu der europäischen Avantgarde legt die Brucerius Ausstellung einen Schwerpunkt. Es wird immer wieder vergleichend an anderen Bildern europäischer Künstler gezeigt, dass Frida Kahlo eine Kennerin dieser Werke gewesen sein muss und wie sie davon beeinflusst mit einem völlig anderem kulturellen Hintergrund eine eigenständige künstlerische Herangehensweise entwickelt, in der indigene und mexikanische Motive eine wichtige Rolle spielen. Sie selbst inszenierte sich mit hochgesteckten Haaren, traditionellen Kleidern und selbstgemachtem Schmuck der Eingeborenen als eine Frau, die leidenschaftlich zu ihren Wurzeln steht.

Ich kann die Ausstellung nur jeden empfehlen. Wenn ihr sie besuchen solltet, dann gönnt euch die sehr informative Audiotour, bei der ihr über Kopfhörer und Empfänger zu jedem Bild auf Tastendruck wertvolle Zusatzinformationen erhaltet, die die Welt und das Leben Frida Kahlos immer wieder mit ihrem Werk in Verbindung bringt.

Für alle die einen ersten Einblick in Frida Kahlos Leben und Werk riskieren wollen ist der Film Frida mit Salma Hayak ein guter, unterhaltsamer, aber an der Oberfläche verweilender Einstieg. Der Film basiert auf Hayden Herreas Biografie "Frida Kahlo - ein leidenschaftliches Leben"





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T-Mix Austellung von Giraffentoast

Am 1. September beginnt die T-Mix Ausstellung von Giraffentoast. Vernisage Beginn ist um 20:00 Uhr in der Galerie Linda in der Hein Hoyer Strasse 13 (St. Pauli). Das T in T-Mix steht wohl für T-Shirt. Denn 100 Stück davon sind jüngst von Giraffentoast an verschiedene nationale und internationale Künstler verteilt worden, die den Sommer über Zeit hatten sich kreativ auf und mit den Shirts auseinanderzusetzen. Es gab keine Beschränkungen und das gute Stöffchen durfte bemalt, bedruckt, zertragen, zerrissen, bestickt, bespuckt oder umgenäht werden. In Bezug auf Wassermalfarbkasten bin ich ja nicht unbedingt für mein Bildende Kunst bekannt. Da ich trotzdem ein Shirt haben wollte, habe ich den Vorschlag gemacht, ob nicht die Kinder, mit denen ich zusammenarbeite, das Kunstobjekt nach ihren Wünschen gestalten könnten. Gesagt getan.




Ich habe das noch heile Oberkleid mitgenommen und es unbefleckt in die Mitte unseres Basteltisches geworfen, eine Kiste Textilfarbe daneben gestellt und der Horde an 6-12 jährigen Hyänen erläutert, dass das jetzt ihr T-Shirt sei, welches sie im Rahmen einer Ausstellung von Giraffentoast "designen" dürften. "Macht was ihr wollt, alles ist möglich" Ach, was war das für ein herrlicher Anblick, wie manche Kids ohne zu überlegen den Pinsel geschnappt haben, um sich völlig anarchisch mit ein paar dicken Farbklecksen aufzuwärmen und zu verewigen. Was mir so gut gefallen hat bei der ganze Sache, ist die Tatsache, dass die Kinder nichts diskutieren mussten, dass sie sich gegenseitig nicht wie sog. Designer mit Stylefragen vollgesülzt haben. Sie haben angefangen und aus dem Bauch heraus ein Stück ehrliche Kunst produziert. Und damit bildet das T-Shirt sicherlich ein extremen Gegenpart in Vergleich zu all den anderen Exponaten, die von "professionellen" Künstlern hergestellet wurden.

Die Ausstellung soll natürlich auch Treffpunkt und Austauschbörse für alle Kreativen sein, die an diesem Projekt beteiligt waren. Dj´s legen dazu noch ein bisschen auf und am Ende werden die Shirts durcheinander gemixt , so dass jeder Teilnehmer am Ende der Ausstellungstage das Shirt eines anderen erhält. Auf meins darf man sich schon freuen ! Die Kinder müssen leider ins Bett.

Infos zur Ausstellung bei : Giraffentoast / Chez Linda


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Back again...

Freunde, ich bin zurück. Hoffentlich war euch nicht zu langweilig während meiner Abwesenheit. Ich habe 10 Tage nichts gemacht, die Beine baumeln lassen, die Sonne genossen, die wir im Gegensatz zu euch noch voll Power auf unser zarten Haut brutzeln lassen konnten und gelesen, gelesen, gelesen... Dabei habe ich mir einen Literatur Knaller gegönnt, der es locker in meine Top 5 Liste der letzten Jahre schafft. Aber dazu hier bei Gelegenheit mehr. Falls ihr mich versucht habt zu erreichen.... ich habe gestern nach meiner Ankunft konsequent alles ignorriert, um meinen gediegenen Urlaubsvibe nicht gleich durch zu viel Hady und Telefon-Rums Bums kaputt machen zu lassen. So gegen morgen bin ich dann elbtechnisch wieder voll integriert und hab meinen Costa del Sol Bade-Schlüpfer an den Nagel gehängt. Es tut einfach mal gut nicht da zu sein und man kommt zu einer ausgelichenen Ruhe, die man hier vor lauter Dauerinput nicht mal bewusst vermisst. Selbst meinen Blog konnte ich da nach den ersten Tagen getrost für ein paar Tage vor sich hinrotten lassen... aber nu is Schluss, ne !!


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Air Metall Gewinner - Fusion Festival 2006



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Wandelnder Riese auf dem Fusion Festival

Diese riesige Puppe wanderte von Zeit zu Zeit mal über das Fusion Festival Gelände. Aus der Entfernung betrachtet hatte man wirklich das Gefühl ein kosmischer Riese geht da zwischen den ganzen Pappenschmeissern spazieren. Was die sich wohl bei dem Anblick gedacht haben ? Die Puppe wurde von vier Personen bedient. Jeweils zwei für die Bewegung der Arme und zwei für die Bewegung der Beine. Die ganze Puppe war auf einem Fahrad montiert, welches das Gewicht getragen hat und der ganzen Konstruktion Halt verlieh und das Fortbewegen geschmeidiger aussehen ließ. Ich probier noch mal herauszufinden wer die Künstler waren. Ich habe dem ganzen Treiben auf jeden Fall sehr entspannt zugeschaut. Hatte irgendwie etwas sehr beruhigendes... diesen Koloss da vor sich hin trödeln zu sehen. Er befand sich in einem so friedlichen Urzustand. Chillen, ein bisschen bewegen und dann noch versuchen die Kokousnuss zu schlürfen. Ich beneide ihn. Was er über uns Zwerge gedacht haben mag. Dan erinnert mich irgendwie an diesen französischen Zeichentrickfilm, in dem die Menschen klein wie Insekten von blauen Riesen wie Tiere behandelt werden. Vielleicht sollte ich in diesem Zusammenhang auch noch mal den Aufsatz von Kleist über das Marionettentheater lesen... Bald dazu mehr...





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Aljawala Balkan Big Beat

Als ich so über das Fusion Festival Gelände getrödelt bin, habe ich kurz an einer vor einem Bus stehenden Menschenmasse haltgemacht, die den Sounds einer Band lauschten, die spontan ein kleines Konzert gaben. Der Name der Kombo war Aljawala. Was das auch immer heißen mag. Ich war auf jeden Fall schwer angetan. Zwei Drummer - Percussionisten, zwei Saxophonisten und ein Bass-Player. Die haben so richtig ziegeunermäßig Gas gegeben und ich habe gleich mit meinem Arsch gelächelt und angefangen zu tanzen. Nebenbei habe ich noch ein bisschen gefilmt. Viel Spass mit Aljawala.

http://www.jawala.de/



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Fusion Festival 2006


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Mit dieser Terrorgruppe habe ich also letztes Wochenende das Fusionfestival unsicher gemacht. Es war Amok und wir haben glaube ich einen ganz guten Eindruck hinterlassen. Der ganze Spass findet alljährlich auf einem ehemaligen russischen Militärflugplatz statt, auf dem in mehreren alten Hangars unterschiedliche Konzerte, Partys und Performance Aktionen stattfinden. Von Donnerstag bis Montag Morgen durchraven ist hier also kein Problem. Zu jeder Tages und Nachtzeit wird da also durchgestampft. Drinnen wie draußen. Mit oder ohne Drogen. Sich im um 6:00 Uhr früh hinzulegen, um um 8:00 Uhr wieder aufzustehen, weil der nächste Superact auflegt ist da für einige keine Seltenheit. Außerdem gibt es auf dem gesamten Festivalgelände keine Werbung und keine gesponserten Stände. Ein für unsere von Anzeigen, Logos und Bannern vergewaltigten Augen ein fast surrealer, aber wohltuender Anblick. Auch das komplette Essen ist "politisch korrekt" vegetarisch. Ich musste mit meinen Jungs extra bei sengender Sommerhitze 6 km in Badelatschen ins nächste Dorf laufen, um eine Steakoase zu finden. Die Anstrengung hat sich gelohnt und mit einem schönen argentinischen Stück Fleisch im Magen konnte noch mal so richtig Gas gegeben werden.

Von den unzähligen Konzerten habe ich fast gar keine gekannt und die meisten Namen hatte ich zuvor noch nie gehört. War aber für jeden Geschmack was dabei. Reggae, Ska, Hardcore, Drum`nBass, Trance, Techno, Datschamucke... Die Gruppen, die ich kannte waren Jan Delay, Die Goldenen Zitronen, Smoke Blow, Station 17, Dj Koze und Steve Bug. Das Programm war riesig, aber dementsprechend unübersichtlich. Ich bin die ganze Zeit von einem Hangar zum nächsten getorkelt, hab hier und da die Tanzfläche gebohnert und bin glücklich, stinkend und schweißtriefend weitergezogen. Desweiteren gab es massig Kleinkünstler, Massagezelte, ein Arbeistamt, in dem man sich Arbeit suchen konnte, wenn einem das Kleingeld ausging, ein Kino und ein Cabarethangar.

Vor der Fusion hatte ich immer so klischeehafte Stereotype im Kopf. Den feuerschluckenden Veganer, den joglierender Studentenrasta, die esoterische Veganerin, den pillenwerfenden Goa-Druffi. Und ich muss sagen... diese Bilder haben sich auch genauso erfüllt.... und sich zu einem stimmigen Gesamtbild zusammengefügt. Erwisch ich mich selber oft beim leidenschaftlichen ablästern über diverse, über einen Kamm gescherte Köpfe, war meine Toleranz in diesen Tagen einfach grenzenlos und ich konnte gar nicht mehr nachvollziehen woher all der Hass gegen das ganze Bällewerfen, Stöcke schmeissen und Bänder wedeln stammt.. hahah !Vielleicht kann uns ein Auzug aus dem Konzept der Fusion weiterhelfen:

So verschieden wie die Menschen, die sich hier zusammenfinden, ist das, was sie
hier suchen und erleben. Was sie vereint, ist die Freiheit, sein zu können wie
sie sein wollen: Zwanglos und unkontrolliert. Fernab des Alltags entsteht für
vier Tage eine Parallelgesellschaft der ganz speziellen Art. Im kollektiven
Ausnahmezustand entfaltet sich an einem Ort, ohne Zeit, ein Karneval der Sinne,
indem sich für uns alle die Sehnsucht nach einer besseren Welt spiegelt.
Ja, da ist schon was wahres dran. Es soll auf jeden Fall nicht meine letzte Fusion gewesen sein und ich kann dieses Festival nur allen ans Herz legen. Ist wirklich was anderes. Hier noch der Link zur Fusion Homepage. Da könnt ihr euch über alles weitere informieren.

http://www.fusion-festival.de/cms/index.php?option=com_frontpage&Itemid=1



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Wir sind Halbfinale !!!

Ich war heute wieder mal im Millerntor, nachdem ich das grandiose Halbfinale gegen Werder nur auf dem heimischen Beamer verfolgen durfte. Es war wieder Regionlaliga Kick angesagt. Das ganze ging auch genauso miefig los. Emden stürmt, St. Pauli verhindert. Und dann gehts ganz schnell. Abgefälschter Ball, drin, Ausgleich im Anschluß, 2:1 durch Eigentor direkt nach Anpfiff der 2. Halbzeit, Durchmarsch ohne Gegenwehr 2:2, Handelfmeter 3: 2 und am Schluß noch ein richtig geiles Flanken-Kopp-hingehalten-Tor. Aber was die Paulis in der zweiten Hälfte gebracht haben war durchaus Balsam für das Kicker-Gourmet Auge. Doppelpässe, schöne Seitenwechsel und Torgefährlichkeit. Zwischendurch ging noch ne Rauchbombe hoch, ein Emdener wurde wegen einer Tätlichkeit vom Platz geschmissen und musste unter einer ordentlichen Bierdusche schon mal frühzeitig in die Kabine verschwinden. Und das ganze wieder recht spannend. Ich bin ja heilfroh, dass die "Boys in Brown" jetzt auch mal gewinnen, wenn ich mich im Stadion befinde. Ich dachte schon die Regionalliga sei nur meinem mickrigen Dasein zu verschulden. Ich bin auf jeden Fall in zwei Wochen wieder dabei und werde mit Kili ordentlich Schnäpse vorher trinken. Zuviel Astra verträgt unsere Blase nicht.
Aber Teenager-Breitness muss sein. Und dann gehts los, ne. Die Fahnen wehen. AC/DC ertönt. Alle wollen BLUR. Die Bierdusche. Der Torrausch. Das Rumgrölen. Das Fachsimpeln. Das Anschnauzen, Drängeln und Schupsen. Das Platzmachen, Kennenlernen und Dummlabern. Das Schreien, Stöhnen und Jubeln. Ach da gehörn wer hin. Viva St.Pauli, Viva ! Wir sind Halbfinale...
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Buchstaben am Himmel




















Manchmal fallen Buchstaben vom Himmel, die mancherorts wieder eingesammelt werden. Posted by Picasa